Erfolgreich Unternehmen aufbauen!

Mitarbeiter Benefits – Heutzutage wichtiger denn je!

Die sogenannten Baby Boom Zeiten sorgten dafür, dass es Bewerber im Überfluss gab und die Unternehmen sich ihre neuen Mitarbeiter aussuchen konnten. Dadurch mussten sich Unternehmen nicht großartig anstrengen und es reichte eine gute Arbeitsatmosphäre zu bieten. Doch Anfang 2000 änderte sich dies Schlagartig. Das Internet bot von nun an Millionen von Möglichkeiten und so entwickelte sich ein regelrechter Internet Start-Up Trend. Über die nächsten Jahre wurden zahlreiche neue Unternehmen gegründet und das Thema Karriere stand ebenfalls immer mehr im Mittelpunkt.
Dies führte dazu, dass sich der gesamte Arbeitsmarkt verändert hat. Arbeitgeber müssen sich nun darum bemühen potenzielle neue Mitarbeiter für sich zu gewinnen, was zeitgleich auch dazu führt, dass Bewerber zeigen müssen, dass auch sie den Job tatsächlich wollen. Doch wie sieht es in der heutigen Zeit aus und welche Möglichkeiten haben Arbeitgeber Bewerber für sich zu gewinnen? Und was tun eigentlich die Unternehmen im berühmt, berüchtigten Silicon Valley dafür die besten Mitarbeiter zu kriegen? Genau das klären wir jetzt! Wir schauen uns hier einmal genauer an, welche Arten von Mitarbeiter Benefits heutzutage wichtiger sind denn je.

Benefits für Mitarbeiter

Geld regiert bekanntlich die Welt, doch ist heute Anerkennung wichtiger denn je. Mitarbeiter möchten heute nicht mehr nur ihre acht Stunden abarbeiten – Sie möchten sich wohlfühlen. Schöner Nebeneffekt: Wer sich wohlfühlt, ist auch leistungsstärker. Allerdings gilt: Weniger ist oft mehr!

Die Klassiker unter den Benefits

Ein Mitarbeiterportal

Das Mitarbeiterportal ist ein Portal mit Angeboten speziell für Arbeitnehmer des Unternehmens, in dem die Mitarbeiter von attraktiven Rahmenverträgen profitieren können. So gibt es beispielsweise günstigere Handyverträge, Rabatte bei Urlaubsreisen und vieles mehr.

Sachbezüge

Unter Sachbezüge fallen zum Beispiel Smartphones und Laptops, die den Mitarbeitern kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Außerdem zählen hierzu monatliche Tank-/Wertgutscheine bis zu 44€ und einmalige Zugaben mit bis zu 60€ je Anlass (Hochzeit, Geburtstag etc.). Diese sind für den Arbeitgeber abgabenfrei.

Kinderbetreuung

Der Zuschuss für die Betreuung ist für den Arbeitgeber steuer- und abgabenfrei. Zwar liegt der maximale Betrag je nach Stadt bei maximal 500€ pro Monat, allerdings kann der Arbeitgeber auch die volle Summe übernehmen. Auf die Differenz fallen dann jedoch Abgaben an.

Weiterbildung

Die Weiterbildung von Mitarbeitern ist heute wichtiger denn je und stellen quasi zusätzlich eine Investition in den eigenen Mitarbeiter dar. Daher sind diese für den Arbeitgeber steuerfrei, sofern diese einen Bezug zum Arbeitsplatz haben. Weiter- und Fortbildungen, die der Arbeitnehmer aus eigenem Interesse durchführen möchte und keinen Bezug zur Arbeit haben, können nicht übernommen werden.

Gesundheitsvorsorge

Wer die Gesundheit seiner Mitarbeiter fördert, kann bis zu 600€ pro Jahr ansetzen, auf die keine Steuern anfallen. Dazu zählen beispielsweise Ernährungsseminare für eine gesunde Ernährung und Rückentraining, um den Körper für die tägliche Büroarbeit zu stärken. So bleibt der Mitarbeiter fit und dem Unternehmen lange erhalten – WIN-WIN-Situation, oder nicht?!

Betriebliche Altersvorsorge

Um die eigenen Mitarbeiter bei der Altersvorsorge zu unterstützen, können Unternehmen eine betriebliche Altersvorsorge abschließen. Maximal 8% des Lohns sind dabei steuerfrei und bis zu 4% sogar sozialabgabenfrei. Die Grenze hierfür ist die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese wird jedes Jahr angepasst.
Wichtig hier für Arbeitgeber: Da sich Rahmenbedingungen und Höhe der Freigrenzen jederzeit ändern können, empfehlen wir hierzu einen Steuerberater zur Seite zu nehmen.

Der Snack-Automat ist die moderne Kantine

Es gibt eine ganze Reihe an Möglichkeiten seinen Mitarbeitern etwas Gutes zu tun. Viele entwickeln sich auch weiter, wie die Essensgutscheine. Der Gedanke hierbei ist, Arbeitgebern die Möglichkeit zu geben ihren Arbeitnehmern einen Zuschuss zum Mittagessen zu zahlen. Während es früher noch Gutscheine gab, ist es heute möglich den entsprechenden Kassenbon ein zu scannen oder gar Möglichkeiten direkt im Unternehmen anzubieten. Bei großen Unternehmen ist dies meist die Kantine während es für kleinere Unternehmen mittlerweile Snack-Automaten gibt, bei denen sich Mitarbeiter aus einer Auswahl von gesundem Essen etwas auswählen können. Zahlreiche Unternehmen haben sich darauf spezialisiert und stellen nicht nur den Automaten auf, sondern kümmern sich um die komplette Verwaltung, dem regelmäßigen Auffüllen und unterstützen bei der steuerlichen Behandlung dieser Automaten. Kleiner Aufwand mit großem Effekt!
Doch welche Mitarbeiter Benefits wählt man nun für sein Unternehmen? Zunächst einmal ist es wichtig sich einen Überblick über die Möglichkeiten der Benefits zu verschaffen, die zu einem passen. Es gibt allein über 70 steuerfreie Entgeltbausteine und daher ist es empfehlenswert sich dahingehend beraten zu lassen. Unsere Kollegen der Unternehmer Beratung unterstützen hunderte Unternehmen in diesem Bereich, um die passenden Benefits für die Mitarbeiter zu finden. 

Die beliebtesten Benefits

Das Portal kununu hat 2014 über 100.000e Suchanfragen auf der eigenen Plattform zum Thema beliebte Mitarbeiter Benefits analysiert.
Hier die Top 10 der Benefits, für die sich Mitarbeiter interessieren:

Quelle: Die kununu Top 10 der Benefits: Welche Leistungen sind für Mitarbeiter wichtig? – kununu

Die Liste zeigt sehr gut, dass die beliebtesten Mitarbeiter Benefits von jedem Unternehmer jeder Größe umgesetzt werden können. Sei es die betriebliche Altersvorsorge, flexible Arbeitszeiten/Homeoffice oder die Kantine bzw. Essenszulage. Selbstverständlich können flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice gerade in handwerklichen Betrieben eher schlecht umgesetzt werden. Hier ist es stattdessen wichtig auf ein modernes Umfeld zu setzen. Es ist schön, wenn der LKW seit 40 Jahren fährt oder der Bagger seit 30 Jahren unermüdlich Löcher in den Boden schaufelt. Auch wenn Nachhaltigkeit in der heutigen Zeit ein großes Thema ist, so möchte der junge Mitarbeiter mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit alten Methoden oder Maschinen arbeiten. Selbst die Handwerksbranche bietet zahlreiche moderne Möglichkeiten, die den Arbeitsalltag erleichtern und die Arbeit angenehmer machen. Die Handwerksbranche schreit derzeit am größten nach Fachkräften und moderne Unternehmen in diesem Bereich zeigen: Wer investiert und modernisiert, bietet damit jungen Menschen einen attraktiven Arbeitsplatz und verschafft sich so einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern. Ein modernes Arbeitsumfeld ist gerade für die Jugend der Benefit schlechthin. 

Der Vorreiter – Benefits im Silicon Valley

Jeder kennt es – das Silicon Valley in Kalifornien in den USA. Unternehmen wie Google, Apple, Facebook als auch YouTube haben hier ihren Hauptsitz. Diese Unternehmen zahlen selbst ihren Programmierern Gehälter, von denen jeder nur träumen kann. Einstiegsgehälter im 6-stelligen Bereich sind da keine Seltenheit. Jedoch bieten diese Unternehmen weit mehr als nur eine gute Bezahlung. Bei Facebook gibt es beispielsweise bis 10 Uhr ein Frühstücksbuffet und gesetzte Arbeitszeiten sucht man ebenfalls vergeblich. Es zählt nicht mehr wie viel gearbeitet, sondern wie viel erreicht wurde. Ebenfalls zu den Basics zählen Kurse verschiedener Art, wie Yoga oder Kampfsport, Fitnessräume wie im Fitnessstudio oder gar Sportanlagen für Basketball, Fußball, Tennis oder ähnliches. Google setzt dem Ganzen noch einen obendrauf. Der Google Campus ist eine eigene Stadt in der Stadt und bietet dadurch ein eigenes Ökosystem: Wohnungen, zahlreiche Kantinen, eine eigene Logistik und verschiedene Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu kommen. Bei den so genannten FAANG Unternehmen (Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google) geht es schon lange nicht mehr darum einfach seine Arbeitszeit abzuarbeiten. Es geht viel mehr darum den Angestellten ein so angenehmes Arbeitsumfeld wie möglich zu bieten, um so Innovationen zu fördern. Die Jobs sind allerdings sehr begehrt und um einen dieser Plätze zu ergattern, muss sich der Bewerber von der Masse besonders abheben. Ein guter Notenschnitt ist dabei sogar zweitrangig. Du musst dem Unternehmen einen Mehrwert bieten können und das, was du gelernt hast, wird in einem Assessment Center geprüft. Derjenige, der von sich überzeugen konnte, bekommt den Job. 

Langfristige Mitarbeiterbindung – Das A&O

Es müssen nicht immer die XXL Benefits sein. Auch die jüngere Generation ist in dieser Hinsicht etwas bodenständiger. Daher reicht es vollkommen aus, sich um die Mitarbeiter zu kümmern und zu schauen, welche Möglichkeiten es für das eigene Unternehmen gibt, um das Arbeiten so angenehm wie möglich zu gestalten. Dabei müssen es nicht immer finanzielle Dinge sein. Wie wäre es denn mit einem Teamevent und anschließend einem gemeinsamen Abendessen? Go-Kart fahren, Fußball spielen oder grillen? Es gibt viele Möglichkeiten für ein erfolgreiches Teambuilding. Wichtig ist jedoch nicht einfach irgendetwas zu veranstalten. Die Planung muss gemeinsam erfolgen.

Das macht die mitNORM

Wir bei der mitNORM handhaben es ähnlich. Unsere Büros sind bundesweit vertreten, weshalb ein regelmäßiger Austausch begrenzt ist. Deshalb treffen sich alle gemeinsam ca. zwei Mal im Jahr, um zusammen zu trainieren und uns auszutauschen. Durch den Austausch mit anderen Büros bilden wir uns gemeinsam weiter. Einmal im Jahr findet zusätzlich eine Jahresauftaktveranstaltung statt, die aus einer Infoveranstaltung besteht und mit einer Gala am ersten Abend abgerundet wird, um das vergangene Jahr abzuschließen und das neue Jahr einzuleiten. Darüber hinaus unternehmen die einzelnen Büros an den jeweiligen Standorten eigenhändig etwas miteinander. Go-Kart, ein Escape Room, gemeinsames Grillen und gar Grillkurse haben bereits stattgefunden. Die Büroevents werden gemeinsam geplant und schweißen so das Team weiter zusammen.
Fast jedes Büro fährt außerdem einmal im Jahr gemeinsam für eine Woche in den „Urlaub“. Wobei hier nicht nur das Vergnügen auf dem Tagesprogramm steht, sondern auch das Training und die Weiterbildung. Denn Weiterbildung ist ein wichtiger Punkt. Die Produkte, zu denen wir unsere Mandanten beraten, sind sehr beratungsintensiv und der Markt verändert sich kontinuierlich. Deshalb finden nahezu wöchentlich Schulungen und Trainings statt. Außerdem gibt es bei uns, ähnlich wie bei den FAANG Unternehmen, keine festen Arbeitszeiten. Jeder hat seine Ziele, an denen er arbeiten muss und in welchem Arbeitstempo er dies erledigt, ist jedem selbst überlassen.

Zusätzlich veranstalten wir dieses Jahr etwas Besonderes, denn die Pandemie sorgte auch bei uns für leere Büros. Doch da es wieder bergauf geht, findet dieses Jahr ein spektakuläres Sommerfest statt. Tagsüber werden wir sportlich aktiv und haben gemeinsam Spaß. Abends kommen wir dann zu einer White-Night-Party zusammen und lassen den gesamten Tag gemeinsam ausklingen. Alles selbstverständlich unter Einhaltung aller gültigen Corona Regeln doch mit ganz viel Freude. 

Fazit

Wie du siehst, gibt es eine Reihe Mitarbeiter Benefits. Große Unternehmen bieten entsprechend ihren Möglichkeiten vieles an und auch kleinere Unternehmen können ihren Mitarbeitern Benefits bieten. Mitarbeitergewinnung ist heute mehr als nur Stellenanzeigen zu veröffentlichen. Denn sind die Mitarbeiter erst gewonnen, müssen diese auch gehalten werde. Mitarbeiterbindung ist hier das Stichwort!

Wie sieht es bei dir im Unternehmen aus? Welche Benefits werden geboten und gibt es auch gemeinsame Unternehmungen? Teilt es gerne mit uns in den Kommentaren auf Facebook oder Instagram. Wenn euer Unternehmen bei diesem Thema Unterstützung benötigt, dann meldet euch gerne bei uns oder direkt bei den Kollegen der Unternehmer Beratung, die nicht nicht nur bei dem Thema Mitarbeiterbindung unterstützen, sondern auch bei der Mitarbeiterfindung, Mitarbeiterentwicklung und der Unternehmenssicherheit.

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Altersvorsorge und Cappuccino? Sind wir jetzt verrückt geworden? Nein!


Altersvorsorge und Cappuccino? Sind wir jetzt verrückt geworden? Nein!

Einerseits könnte man sagen, dass man in der wohlverdienten Rente gerne seine Tasse Cappuccino bei seinem Lieblingscafé genießen möchte. Andererseits gibt es ein Altersvorsorge-Konzept, welches sich mit einer Tasse Cappuccino oder auch einem Latte Macchiato vergleichen lässt. Doch bevor wir genauer auf dieses Modell eingehen, schauen wir uns genauer an, wie Altersvorsorge in Deutschland funktioniert und was ein Cappuccino und die private Altersvorsorge gemeinsam haben.


Ein Blick auf die heutige Rente

Rente ist heute wichtiger denn je. Denn wer über 40 Jahre hart gearbeitet hat, möchte eines Tages in seinen wohlverdienten Ruhestand gehen und die letzten Jahre seines Lebens genießen. Sieht man sich allerdings ein paar Statistiken zur Rente an, dann sieht es nicht so aus, als könne man seinen Ruhestand genießen. Die durchschnittliche Rente beträgt in Deutschland gerade einmal 1.102 € (Stand 2025) und davon muss die Miete bezahlt werden, Strom, Gas, Handy, Freizeit und auch der Lebensunterhalt. Betrachtet man die durchschnittliche Miete von 12,26 € pro Quadratmeter (2025), dann wird das ziemlich eng. Inkl. Nebenkosten kostet eine Wohnung mit 50 m² so im Schnitt ca. 613 € kalt, je nach Region mit Nebenkosten schnell 750 € warm. Bleiben also noch ca. 350 € übrig. Zum Vergleich: Wer 2025 Bürgergeld bezieht, erhält 563 € Regelsatz zzgl. Miete. Und dafür 40 Jahre arbeiten gehen?


40 Jahre arbeiten und doch kein Geld!

Um zu verstehen, warum die Rente heute so niedrig ist, müssen wir einen Blick darauf werfen, wie es früher war. Bereits die Griechen und Römer hatten vor Christus eine Art Rente (weitere Infos: Eranos Verein). Wer sein Leben lang hart geschuftet hat, konnte sich ab einem gewissen Alter zur Ruhe setzen. Das Problem: Während wir heute mit 67 in Rente gehen und durchschnittlich 84,4 Jahre alt werden (2025), konnten die Römer erst mit 70 in Rente gehen und das bei einem durchschnittlichen Alter von 30 Jahren! Nur wenige wurden über 40, geschweige denn 60 Jahre alt. Die Rentner zu finanzieren war also kein Problem. Viele Arbeitnehmer und wenige Rentner. Über die Jahrhunderte hat sich das Rentensystem allerdings immer weiter angepasst, bis Otto von Bismarck 1889 die erste Rentenversicherung einführte. Zwar lag die Lebenserwartung im 19. Jahrhundert mit 40 Jahren gerade mal 10 Jahre höher als 2400 Jahre zuvor, Rentenbeginn war dennoch mit 70 Jahren. Allerdings war dies der Grundstein für die heutige Rentenversicherung.

Der Unterschied: Zuvor floss alles in einen Topf (Steuern, Rente etc.) und ab diesem Zeitpunkt gab es einen separaten Topf. Dann kam das 20. Jahrhundert. Viele bahnbrechende Erfindungen, Globalisierung und Industrialisierung sorgten dafür, dass das durchschnittliche Alter in knapp 100 Jahren verdoppelt werden konnte. Anfang 1910 lag dies bei 42 Jahren und 2025 bereits bei über 84 Jahren!


Gründe für leere Kassen.

Betrachtet man das Rentensystem Anfang des 20. Jahrhunderts, wäre dieser extreme Anstieg kein Problem gewesen. Dennoch beklagen wir heute, dass die Renten im Gegensatz zu früher so niedrig sind. Waren die Renten früher viel höher? Ja, das waren sie! Ausschlaggebend hierfür sind zwei Gründe. Einerseits der demographische Wandel und andererseits eine deutliche Veränderung des Rentensystems. Zunächst einmal zeigen wir dir, wie sich das Rentensystem verändert hat. Denn als dieses eingeführt wurde, war dies quasi ein Spar-Topf, denn 1,7 % des Gehaltes flossen in diesen Topf. 1/3 zahlte der Arbeitnehmer, 1/3 der Arbeitgeber und auch der Staat beteiligte sich mit 1/3 des Beitragssatzes.

Doch dann kam der erste Weltkrieg und dank diversen Entscheidungen der Politik setzte ein Jahr nach dem Ende des Krieges die Hyperinflation ein. Quasi über Nacht wurden satte 85 % des gesamten Rentenkapitals vernichtet. Damit das Land nicht in einer Katastrophe endete, mussten drastische Leistungskürzungen vorgenommen werden und als wäre das nicht genug gewesen, kam 1929 eine Weltwirtschaftskrise dazu, die die Leistungen noch weiter reduzieren ließ.

Erst 1957 wurde die Rente zu einem Umlageverfahren reformiert. Das bedeutet: Geld, welches reinkommt, fließt direkt auf die Konten der Rentner. Zwar kann eine Hyperinflation oder eine Krise kein Kapital mehr vernichten, jedoch müssen die Arbeitnehmer dafür sorgen, dass die Konten der Rentner gefüllt werden und da kommen wir zum zweiten Grund. Aufgrund des demographischen Wandels und des nachlassenden Babybooms haben wir immer mehr Rentner und weniger Arbeitnehmer.


1986: Denn eins ist sicher – Die Rente

Gerade die ältere Generation kennt diesen Wahlspruch nur zu gut. Wichtig an diesem Spruch: Egal ob gewollt oder nicht und egal ob falsch verstanden oder nicht, im Grunde genommen entspricht dies der Wahrheit. Denn egal was passiert, Rente wird bezahlt. Weder eine Hyperinflation noch ein Weltkrieg kann etwas daran ändern.

Das Problem an dieser Geschichte: Das Volk traute diesem Spruch und unternahm nichts. Die Folge ist verheerend: Während es 1955 noch fünfmal so viele Arbeitnehmer wie Rentner gab, sind es 2025 nur noch etwa 2,1 Arbeitnehmer pro Rentner. Sprich: Zwei Arbeitnehmer müssen mit ihrem Lohn das Leben eines Rentners finanzieren. Bei einem durchschnittlichen monatlichen Bruttoeinkommen von 3.700 € (2025) und einem Beitragssatz von 18,6 % fließen somit pro Kopf 686 € in die Rentenkasse. Bei zwei Arbeitnehmern entspricht dies 1.372 € und somit hätte die Rentenkasse theoretisch ein Plus von etwa 270 € pro Rentner. Allerdings finanziert die deutsche Rentenversicherung nicht nur die Renten, sondern auch Erwerbsminderungsrenten, Witwenrenten und Waisenrenten. So kommt es, dass die deutsche Rentenversicherung seit jeher mit mehr als 110 Milliarden € jährlich aus Steuermitteln gestützt werden muss (2025). Also ja, die Rente ist sicher, allerdings wird es zunehmend schwerer, einen gewissen Monatsbeitrag zu gewährleisten. Die Folge: Beitragssätze und/oder Renteneintrittsalter müssen erhöht und/oder Renten müssen weiter gekürzt werden. Du möchtest dich also nicht auf den Staat verlassen? Dann wäre vielleicht eine Tasse Cappuccino genau das Richtige!


Das Cappuccino-Prinzip

Doch was haben ein Cappuccino und die private Altersvorsorge nun gemeinsam? Es gibt viele Möglichkeiten, seine private Altersvorsorge zu gestalten. Sei es mit Geldanlagen, Versicherungen oder Immobilien. Welchen Weg du davon wählst, musst du für dich selbst entscheiden, einer unserer Berater/innen unterstützt dich gerne dabei.

Dennoch möchte ich dir hier einmal das Cappuccino-Prinzip vorstellen. Warum Cappuccino? Weil ein Cappuccino in der Regel drei Schichten besitzt: Kaffee, Milch und Sahne. Dieses Modell ist vor allem aus den Niederlanden bekannt. Dabei bildet der Kaffee die gesetzliche Rente, die Milch ist eine betriebliche Rente und das Sahnehäubchen die private Altersvorsorge. Die Holländer schaffen es so, in der Rente genauso viel Kapital zu haben, als noch zur Arbeitszeit – und das bei deutlich mehr Freizeit. In Deutschland wäre dies ebenso möglich. Allerdings zeigt der Vergleich der betrieblichen Altersvorsorge (Holland über 90 % aller Arbeitnehmer, Deutschland ca. 52 %), dass es in Deutschland wohl noch große Hürden gibt (Stand 2025).


Steuern in der Rente

Die Politik weiß, dass sich etwas ändern muss. Denn die Rente ist den Arbeitnehmern wichtig. Deshalb sind immer wieder Reformen und Änderungen im Gespräch. Bis sich hier etwas ändert, wird noch einiges an Zeit vergehen. Du musst allerdings nicht warten, bis die Politik handelt. Denn die Politik hatte dies schon vor Jahrzehnten erkannt und diverse Steuererleichterungen eingeführt. Das Problem: Die deutsche Bürokratie ist sehr komplex und die persönlichen Vorlieben sehr unterschiedlich.

Daher unser Tipp: Zusammen mit Versicherungsmakler, Finanzberater und Steuerberater kannst du herausfinden, was am besten zu dir passt.

Denn nicht nur in der Ansparphase fallen Steuern an, sondern auch in der Rentenphase. Viele sagen, das sei doch unfair, in der Rente ebenfalls noch besteuert zu werden, nachdem man im Arbeitsleben bereits Steuern bezahlt hat. Ob es sich hier deshalb um eine Doppelbesteuerung handelt oder nicht, klärt weiterhin der Bundesfinanzhof. Dazu wurden 2021 zwei Urteile gefällt (Az. X R 20/19 & Az. X R 33/19). Dennoch gibt es bis 2025 weitere Klagen und Diskussionen, auch weil der Gesetzgeber angekündigt hat, die Doppelbesteuerung langfristig durch eine Anhebung der steuerlichen Absetzbarkeit zu verringern. Fakt ist jedoch: Rente ist grundsätzlich ein Begriff für eine Phase, in der man nicht mehr arbeiten möchte oder kann. Es löst keine besondere Einkommensart aus. Geld, welches in dieser Zeit aufs Konto fließt, muss selbstverständlich ganz normal versteuert werden – es sei denn, es wurde bereits versteuert. Bis 2040 steigt der zu versteuernde Rentenanteil schrittweise auf 100 % an. Jedes Jahr ändert sich der steuerpflichtige Teil um 1 % (seit 2023), bis die vollständige Besteuerung erreicht ist.


Fazit – Was schließen wir daraus?

Rente ist ein wichtiges Thema und vor allem auch sehr komplex: demographischer Wandel, Steuern, Vorsorgearten, Bürokratie – und dabei eine Tasse Cappuccino. Die Erfahrung zeigt: Wer durch den ganzen Wahnsinn durch möchte, braucht Experten an seiner Seite. Und dabei gibt es einen wichtigen Grundsatz: Man muss nicht reich sein, um sich einen Experten leisten zu können. Denn mit der entsprechenden Strategie refinanzieren sich die Kosten. Ganz egal, ob du 40.000 € pro Jahr verdienst oder 400.000 €. Das Einkommen spielt keine Rolle. Nur die Strategie – und je früher du damit anfängst, desto besser!

Wie sieht deine Planung für die Zukunft aus? Betreibst du private Altersvorsorge, investierst du dein Geld oder vertraust du auf die Politik, dass sie in den nächsten Jahren etwas unternehmen wird, damit die gesetzliche Rente wieder steigt? Lass uns in den Kommentaren auf Facebook darüber diskutieren!

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Was gibt es für Altersvorsorgen Welche Altersvorsorgen gibt es?

Was gibt es für Altersvorsorgen?

Welche Wege der Altersvorsorge gibt es?

Die richtige Altersvorsorge ist heute wichtiger denn je. Wer seinen Lebensstandard auch im Alter noch halten will, muss gut vorsorgen – aber wie? Es gibt unzählige Möglichkeiten, sein Geld für später anzulegen und sich damit eine Sicherheit aufzubauen, die vor Altersarmut schützt. Was gibt es für Altersvorsorgen?

Wir helfen dir dabei, die richtige Altersvorsorge für dich und deine individuelle Situation zu finden.


Was gibt es für Altersvorsorge?

In Deutschland gibt es verschiedene Wege, eine Altersvorsorge aufzubauen. Doch was gibt es für Altersvorsorgen? Es wird zwischen den folgenden drei „Schichten“ der Altersvorsorge unterschieden:

  • Schicht 1: Gesetzliche Rentenversicherung und Basis- bzw. Rürup-Rente
  • Schicht 2: Betriebliche Altersvorsorge und Riester-Rente
  • Schicht 3: Private Altersvorsorge

Jede dieser Schichten hat ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Sie unterscheiden sich bspw. in ihrer Flexibilität, den Möglichkeiten zur Auszahlung und in der Anlageform der eingezahlten Beiträge.


Die erste Schicht: Gesetzliche Rente und Basis- bzw. Rürup-Rente

Die erste Schicht der Altersvorsorge erfüllt die sogenannte Regelsicherungsfunktion.

Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland sind in der gesetzlichen Rente pflichtversichert. Solange du arbeitest, zahlst du monatliche Beiträge ein. Damit kann später eine monatliche Rente ausgezahlt werden. Im Jahr 2025 beträgt die durchschnittliche Altersrente 1.102 € (vor Steuern). Wer 35 Jahre immer das Durchschnittseinkommen (2025: 46.300 € = 3.858 € monatlich) verdient hat, der erhält 2025 zu Rentenbeginn eine Rente von etwa 1.385 € vor Steuern.

Du siehst also: Die gesetzliche Rente alleine reicht nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Sie stellt lediglich ein Grundeinkommen dar.

Die Basis- bzw. Rürup-Rente ist vor allem für Selbstständige, gut verdienende Angestellte oder Beamte sinnvoll. Es handelt sich hierbei um klassische oder fondsgebundene Rentenversicherungen, in die du einen monatlichen Beitrag einzahlst. Dieser vermehrt sich dann bis zum Renteneintrittsalter und du erhältst eine lebenslange monatliche Rente. Diese Rentenart ist besonders attraktiv, weil es die Möglichkeit zur Kapitalaufstockung durch Einmalzahlungen gibt. Außerdem kann man eine Berufsunfähigkeitsabsicherung, deren Beiträge steuerlich abzugsfähig sind, integrieren. Alles rund um die Basisrente erfährst du hier: Möglichkeiten der Altersvorsorge – Deutsche Rentenversicherung (deutsche-rentenversicherung.de).


Die zweite Schicht: Betriebliche Altersvorsorge und Riester-Rente

Die zweite Schicht der Altersvorsorge erfüllt eine Ergänzungsfunktion zur ersten Schicht und dient der zusätzlichen Absicherung. Als Arbeitnehmer hast du einen gesetzlichen Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge aus Entgeltumwandlung. Dein Arbeitgeber kann allerdings die Form der Anlage bestimmen, denn er ist für die Beitragszahlungen verantwortlich. Die Entgeltumwandlung wird vom Staat stark gefördert, weil du deine Beiträge unversteuert und frei von Sozialabgaben von deinem Bruttogehalt zahlen kannst.

Die Riester-Rente ist für jeden, der Anspruch auf eine Riester-Förderung hat, interessant. Sie besteht aus Zulagen (die unmittelbar in deinen Vertrag gezahlt werden) und möglichen zusätzlichen Steuererstattungen. Mit Beginn der Rente bekommt man eine lebenslange monatliche Rente ausgezahlt. Zudem hast du die Möglichkeit einer einmaligen Auszahlung in Höhe von 30 % des eingezahlten Betrags. Dies entspricht oft der Summe deiner selbst eingezahlten Beiträge – und für eine selbst genutzte Immobilie kann man sogar das gesamte Guthaben auszahlen lassen. Mehr über die Riester-Rente erfährst du hier: Riester-ZfA – Ist die Riester-Rente sinnvoll für mich? Welcher Vertrag passt zu mir? (deutsche-rentenversicherung.de).


Die dritte Schicht: Private Altersvorsorge

Auch die dritte Schicht der Altersvorsorge erfüllt eine Ergänzungsfunktion. Du kannst frei darüber entscheiden, ob und wie du privat vorsorgen möchtest. Egal, ob Arbeitnehmer, Selbstständiger oder Beamter: Die private Altersvorsorge ist für jeden sinnvoll, der nicht allein auf die gesetzliche Rente angewiesen sein möchte.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie z. B. private Renten- bzw. Lebensversicherungen, Investmentfonds, Aktien oder Immobilien.

Lass dich hierfür also auf jeden Fall von einem Experten über die für dich besonders sinnvollen Sparmöglichkeiten und deren ideale Kombination beraten.


Altersvorsorge – staatlich gefördert

Da der deutsche Staat die Wichtigkeit der richtigen Altersvorsorge erkannt hat, wurden verschiedene Fördermöglichkeiten ins Leben gerufen.

Altersvorsorgeverträge, die der ersten und zweiten Altersvorsorgeschicht angehören, profitieren z. B. von staatlichen Förderungen während der Ansparphase, bieten dabei jedoch weniger Flexibilität im Rentenalter. Die dritte Schicht der Altersvorsorge ist dagegen vollkommen flexibel verfügbar. In der Ansparphase gibt es zwar keine staatliche Förderung, dafür wird aber das „Durchhalten“ belohnt – und du kannst später von staatlichen Förderprogrammen profitieren.


Wir hoffen, wir konnten die Frage klären: Was gibt es für Altersvorsorgen? Wie du siehst, gibt es einige Unterschiede in den verschiedenen Altersvorsorgeschichten. Genau deshalb ist es empfehlenswert, diese Unterschiede für deine eigene Situation genau abzuwägen.

Welche Schicht in welchem Umfang für deine Situation sinnvoll ist, kannst du in einem persönlichen Gespräch mit unseren mitNORM Financial Guides individuell besprechen und herausfinden. Vereinbare jetzt deinen Termin für ein Beratungsgespräch.

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